Leitfaden SBTi für den ICT Sektor, Informations- und Kommunikationstechnologien. Netto-Null mit SBTi, Vorgehen und Zielsetzungen.
Das Strategiedokument „Guidance for ICT Companies Setting Science Based Targets“ richtet sich an Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und bietet konkrete Empfehlungen, wie wissenschaftsbasierte Klimaziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) definiert werden können. Ziel ist es, die Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Emissionen im Einklang mit den Klimazielen des Pariser Abkommens und dem 1,5-Grad-Ziel zu reduzieren.
Ziele: Wissenschaftliche Grundlagen und Emissionsreduktion
Die Methodik berücksichtigt internationale Standards wie IPCC-Szenarien, den Science Based Targets Initiative (SBTi)-Ansatz und Vorgaben der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Reduktionsziele bis 2030 umfassen:
Im Fokus stehen insbesondere Mobilfunknetz-, Festnetz- und Rechenzentrumsbetreiber, da diese Bereiche grosse Emissionsquellen im ICT-Sektor darstellen. Die vorgeschlagenen Reduktionspfade orientieren sich an internationalen Standards der Branche und berücksichtigen wissenschaftlich fundierte Szenarien. Für den Zeitraum 2020 bis 2030 sieht der Leitfaden eine Reduktion der Emissionen um 53 % für Rechenzentren, 45 % für Mobilfunknetze und 62 % für Festnetzbetreiber vor. Diese Ziele sind anspruchsvoll, aber notwendig, da der Sektor mit einer stetig steigenden Nachfrage nach Datenkapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten konfrontiert ist.
Die Methodik zur Zielsetzung umfasst klare Schritte: Unternehmen sollen zunächst ein Basisjahr und ein Zieljahr festlegen, wobei das Zieljahr maximal bis 2030 reichen sollte. Anschliessend sind die Emissionen der Basisperiode zu messen und mit einem sogenannten Emissionsreduktionsfaktor (ERF) zu multiplizieren. Dieser Faktor basiert auf den spezifischen Reduktionspfaden für die jeweiligen Sub-Sektoren und hilft Unternehmen, konkrete Reduktionsziele zu formulieren. Ein Beispiel zeigt, wie Unternehmen ihre Scope-1- und Scope-2-Emissionen – etwa aus Energieverbrauch, Fahrzeugflotten oder Bürobetrieben – in ihre Zielsetzung integrieren können.
Scope-3-Emissionen, die in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, sind ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Leitfadens. Da diese Emissionen bei vielen ICT-Unternehmen oft über 40 % der Gesamtemissionen ausmachen, müssen zusätzliche Ziele für diesen Bereich definiert werden. Besonders relevant sind Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen sowie aus der Nutzung verkaufter Produkte.
Für Unternehmen mit über 40 % Scope-3-Emissionen (z. B. durch Produkte oder Dienstleistungen) sind zusätzliche Ziele erforderlich. Schlüsselkategorien umfassen:
Um die Ziele zu erreichen ist unter anderem die Verbesserung der Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energien nötig.
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