Die Environmental Product Declaration (EPD) ist eine Typ-III-Umweltdeklaration und quantifiziert umweltbezogene Informationen aus dem Lebensweg eines Produkts oder einer Dienstleistung. Eine EPD macht Produkte und Dienstleistungen vergleichbar. Eine EPD basiert auf unabhängig verifizierten Daten aus Lebenszyklusanalysen oder Informationsmodulen, die der Normenreihe ISO 14040 entsprechen und kann gegebenenfalls zusätzliche Informationen enthalten. Unter anderem veröffentlichen offizielle Stellen für den Bausektor und der europäische Verband der Kunststoffindustrie Methodiken.
EPDs finden Anwendung im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes sowie im Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Sie dienen als Datenbasis für die Berechnung der Ökobilanz (graue Energie) und/oder des Energieverbrauchs eines Gebäudes. Dadurch lassen sich unterschiedliche Varianten eines Gebäudes bereits in der Planungsphase hinsichtlich ihrer ökologischen Qualität vergleichen. Mit über 1’300 EPDs ist die Baubranche ein Vorreiter in der Offenlegung von Umweltdaten für ihre Produkte.
Die Umweltproduktdeklaration wird gemäss der Norm DIN EN 15804 erstellt, was eine einheitliche Bewertung und Vergleichbarkeit von EPDs gewährleistet. Eine EPD muss folgende Informationen enthalten: Die Ökobilanz bildet das Herzstück einer EPD, indem sie den gesamten Lebenszyklus eines Produkts abdeckt: von der Rohstoffgewinnung und Produktion über die Nutzungsphase bis zur Entsorgung. Neben einer Sachbilanz (LCI Life Cycle Inventory Analysis), einem Life Cycle Impact Assessment (Wirkungsabschätzung) sowie weiteren Indikatoren wie beispielsweise Art und Menge des verursachten Abfalls. Die Sachbilanz gibt Auskunft zum Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, Emissionen etc.). Die Wirkungsabschätzung baut auf der Sachbilanz auf und zeigt die Umweltauswirkungen, diese sind:
Die Produktionsphase umfasst die Bereitstellung aller Materialien, Produkte und Energie sowie die Abfallverarbeitung bis zum Ende der Abfallbehandlung vor Ort oder der Entsorgung.
Die Bauphase umfasst alle Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Transport zur Baustelle und den vor Ort durchgeführten Tätigkeiten.
In der Nutzungsphase sollten alle Auswirkungen im Zusammenhang mit der Nutzung des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus des Produkts erfasst werden.
Die End-of-Life-Phase umfasst den Rückbau und Abriss des Bauprojekts und berücksichtigt die Auswirkungen des Transports zur Entsorgungsstelle und die Entsorgung.
Modul D deckt Nettonutzen und -lasten ab, die sich aus der Wiederverwendung von Produkten oder dem Recycling oder der Rückgewinnung von Energie aus Abfallmaterialien ergeben.