CO2-Bilanz für Gemeinden, Städte, Kommunen und Regionen
Die CO2-Bilanz für Städte, Gemeinden, Kommunen und Regionen ist immer der erste Schritt einer Klimastrategie. Hier erfahren Sie mehr.
Die CO2-Bilanz einer Stadt, Gemeinde, Kommune oder einer ganzen Region ermöglicht es, die IST-Situation zu erfassen und bedeutet einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität. Sie ermöglicht einen klaren Überblick darüber, welche Aktivitäten in welchen Bereichen wie viel CO2 ausstossen. Es ist die Grundlage für eine effektive Klimastrategie. Die Aktualisierung der CO2-Bilanz einer Gemeinde zeigt die Wirksamkeit von umgesetzten Massnahmen auf und ist ein wichtiges Kontrollinstrument.
Mit einer fundierten CO2-Bilanz kann eine Gemeinde oder Region:
- Emissionstreiber und CO2-Hospots identifizieren
- Massnahmen planen und umsetzen
- Fortschritte messen
Die CO2-Bilanz einer Gemeinde erfasst sämtliche Emissionen, die vor Ort durch die Nutzung von Energieträgern sowie durch nicht-energetische Prozesse entstehen. Dazu zählen unter anderem:
- Energieträger: Brennstoffe wie Heizöl, Holz oder Gas sowie Treibstoffe für Verkehr und Maschinen.
- Stromverbrauch: Emissionen aus der Stromproduktion (abhängig vom Strommix).
- Landwirtschaftliche Emissionen: Methan- und Lachgasemissionen aus der Viehhaltung und Düngung.
- Verkehr: Emissionen aus dem motorisierten Individualverkehr, ÖPNV und kommunalen Fahrzeugen.
- Abfallwirtschaft: CO2-Emissionen durch Deponien, Verbrennung oder Recycling.
Neben CO2 werden auch andere Treibhausgase wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O) bilanziert. Diese werden in Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2-eq) umgerechnet, um eine einheitliche Vergleichsgrösse zu schaffen.
CO2-Bilanz der Stadt Zürich
Die Treibhausgasemissionen werden in direkte und indirekte Emissionen unterteilt:
- Direkte Emissionen: Diese entstehen innerhalb des Stadtgebiets, beispielsweise durch das Heizen von Gebäuden mit fossilen Brennstoffen oder dem Verkehr.
- Indirekte Emissionen: Diese werden durch Aktivitäten der Stadtbewohner verursacht, aber ausserhalb des Stadtgebiets freigesetzt, etwa bei der Produktion von Konsumgütern oder durch Reisen.
Gemäss Webseite der Stadt Zürich (Netto-Null Cockpit der Stadt Zürich) betrugen 2022 die direkten Treibhausgasemissionen in Zürich etwa 2,4 Tonnen CO2-Äquivalente pro Einwohner und Jahr. Diese Emissionen sind seit 2010 pro Kopf um rund 35 Prozent gesunken. Die indirekten Emissionen lagen 2022 bei etwa 12,6 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Person und Jahr. Im Vergleich zu 1990 entspricht dies einem Anstieg von etwa 25 Prozent. Für das Jahr 2022 ergibt sich somit ein Brutto Pro-Kopf-CO2-Fussabdruck von fast 15 Tonnen CO2-eq pro Einwohner in der Stadt Zürich. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO2-Ausstoss pro Kopf in der Schweiz liegt bei etwa 14 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr.
Emissionen nach Sektoren
Die Verteilung der Emissionen auf verschiedene Sektoren zeigt, wo die grössten Einsparpotenziale liegen:
- Gebäude: Heizung und Energieverbrauch in Wohn- und Geschäftsgebäuden.
- Mobilität: Verkehr innerhalb und ausserhalb der Stadt, einschliesslich des öffentlichen Nahverkehrs und des Individualverkehrs.
- Ernährung: Emissionen, die durch die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln entstehen.
- Konsum: Emissionen aus dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen.
- Entsorgung: Emissionen aus der Abfallbewirtschaftung.
Eine präzise CO2-Bilanz basiert auf einer systematischen Datenerhebung. Beispielhaft sind hier die wichtigsten Datenkategorien und deren Quellen aufgelistet (Schweizer Gemeinde mit 12'000 Einwohner):
Die 8 Schritte zur Klimastrategie einer Stadt, Gemeinde, Kommune oder einer Region
- Ausgangslage beschreiben
- Bestehende Massnahmen und Instrumente erfassen
- Treibhausgasemissionen und Klimaanpassungsmassnahmen bilanzieren
- Stakeholder identifizieren und einbinden
- Handlungsbedarf definieren
- Treibhausgasbilanz erstellen
- Ziele festlegen
- Klimaziele mit einem klaren Zeitplan definieren
- Monitoring und Fortschrittskontrolle
- Massnahmen planen
- Konkrete Massnahmen zur Reduktion der Emissionen und Anpassung an den Klimawandel entwickeln und dokumentieren.
- Finanzierung und personelle Ressourcen sicherstellen
- Finanzierungsquellen ermitteln, Finanzierung klären
- Monitoring aufbauen
- Klimaschutz politisch verankern
Die CO2-Bilanzierung ist der erste Schritt für Gemeinden, um ihre Klima- und Energiepolitik gezielt auszurichten. Sie zeigt nicht nur den aktuellen Stand der Emissionen, sondern ermöglicht es auch, effektive Massnahmen zu entwickeln, Emissionen zu senken, um Klimaziele zu erreichen.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre kommunale Klimastrategie auf den Weg bringen!
Mit der Berechnung einer CO2-Bilanz können Sie die Grundlage für eine nachhaltige Transformation schaffen. Wir helfen Ihnen, Emissionen zu identifizieren und zu reduzieren und Ihre Klimaziele zu erreichen.
