COP 15-Abkommen in Montreal: Inhaltliche Fortschritte, aber zu langsame Umsetzung
Im Dezember 2022 tagte der 15. Weltnaturgipfel in Montreal. Er endete mit einer Abschlusserklärung, die für geteilte Meinungen sorgte.
Zwei Wochen lang verhandelten die Abgeordneten von rund 200 teilnehmenden Staaten beim COP15. In ihrer Abschlusserklärung wurden diverse Ziele zum Schutz der Umwelt und des Klimas definiert. So sollen bis zum Jahre 2030 mindestens 30 Prozent der globalen Land- und Wasserflächen unter Schutz gestellt werden. Schädliche Pestizide sollen im gleichen Zeitraum bis auf die Hälfte zurückgefahren werden.
Der Biodiversität will man mehr Gelder als bisher zur Verfügung stellen, Subventionen für Massnahmen, die nachweislich Umweltschäden verursachen, sollen künftig unterbleiben. Um die Ziele finanziell weltweit realisieren zu können, sollen armen Ländern, die besonders unter dem Klimawandel zu leiden haben, von reichen Ländern, die den Klimawandel massgeblich verursachen, unterstützt werden.
Während Teilnehmer und Politiker das Abkommen am Ende der Konferenz jubelnd begrüssten, wurden die darin vorgestellten Ziele von Natur- und Klimaschützern als unzureichend im Kampf gegen den Klimawandel und das Artensterben kritisiert. Der Naturschutzbund NABU und die Umweltschutz Organisation WWF freuten sich zwar letztendlich darüber, dass zumindest inhaltlich Fortschritte auf dem Weg zu einer Klimaschutzerklärung gemacht worden seien, kritisierten aber, dass diese Vereinbarung nicht ausreichen werde, um die Klimakatastrophe zeitnah zu stoppen, geschweige denn umzukehren. "Statt entschieden zu bremsen, geht die Welt lediglich etwas vom Gas", bemerkte NABU Präsident Jörg Andreas Krüger dazu.
Zum Vergleich: Bemühungen zum Schutz der Artenvielfalt werden jährlich mit rund 143 Milliarden US-Dollar unterstützt. Was sich zunächst viel anhört, relativiert sich durch die Höhe der Zahlungen, die pro Jahr in Projekte fliessen, die die Biodiversität belasten und sogar jeden Versuch ihres Erhalts örtlich völlig zunichtemachen: hierfür werden jedes Jahr private Investitionen von 2,6 Billionen US-Dollar und noch einmal öffentliche Subventionen in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt.
In der Geschichte unseres Planeten hat es bereits fünf grosse Artensterben gegeben. Soweit also nichts neues. Was dieses sechste Artensterben so besonders macht, ist allerdings, dass unsere Spezies massgeblich dafür verantwortlich ist und keine natürlichen Phänomene.
Da Klimawandel und Artensterben untrennbar miteinander verbunden sind, ist schnelles Handeln extrem wichtig. Ansonsten zerstört der Mensch am Ende nicht nur den Lebensraum seiner Mitgeschöpfe, sondern auch seinen eigenen.
Quelle:
UN-Weltnaturkonferenz COP15: Starke Ziele bei Artenschutzkonferenz in Montreal
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