Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)

Die Bau- und Gebäudewirtschaft hinkt gemäss UNO-Bericht bei den im Pariser Abkommen gesetzten Zielen hinter. Der Gesamtsektor ist für rund einen Drittel der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. In der Schweiz verbraucht der landesweite Gebäudepark etwa 90 TWh oder rund 40 % des Energiebedarfs der Schweiz und ist für einen Drittel des inländischen CO₂-Ausstosses verantwortlich.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ist ein unabhängiger Non-Profit-Verein, der 2007 gegründet wurde und heute mit über 2'500 Mitgliedsorganisationen Europas grösstes Netzwerk für nachhaltiges Bauen darstellt.

Ein zentrales Instrument der DGNB ist das DGNB-Zertifizierungssystem, das als Planungs- und Optimierungstool dient und die Nachhaltigkeit von Gebäuden, Innenräumen und Quartieren bewertet. Dieses System basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte gleichermassen berücksichtigt. Es gibt spezifische Systemvarianten für Neubauten, Sanierungen, Gebäude im Betrieb, Baustellen sowie den Gebäuderückbau. Weltweit wurden in rund 30 Ländern bereits mehr als 10’000 Projekte von der DGNB ausgezeichnet. Ihr Ansatz basiert auf einer umfassenden Betrachtung von Nachhaltigkeit, die drei wesentliche Dimensionen berücksichtigt:

1. Ökologie: Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung durch umweltfreundliche Baustoffe und energieeffiziente Bauweisen.
2. Ökonomie: Förderung langfristig wirtschaftlicher Lösungen, die sowohl die Bau- als auch die Lebenszykluskosten minimieren.
3. Sozio-kulturelle Aspekte: Berücksichtigung von Nutzerkomfort, Gesundheitsaspekten und gesellschaftlicher Integration.

Zudem bietet die DGNB System Software eine innovative Lösung zur Unterstützung des gesamten Zertifizierungsprozesses, von der Anmeldung über die Bearbeitung bis hin zur Einreichung der Unterlagen.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) agiert längst über die Grenzen Deutschlands hinaus und hat sich weltweit als anerkannte Instanz für Nachhaltigkeit im Bauwesen etabliert. In mehr als 20 Ländern wurden bereits Gebäude, Innenräume und Quartiere aufgrund ihrer hohen Nachhaltigkeitsstandards mit dem DGNB-Zertifikat ausgezeichnet. Besonders in den Nachbarländern Österreich (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, ÖGNI) und der Schweiz (Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, SGNI) geniesst die Zertifizierung eine starke Nachfrage.

Für die Berechnung von CO₂-Bilanzen in der Bau- und Gebäudewirtschaft sind Emissionsfaktoren ein fundamentales Tool. Hier eine Aufstellung der wichtigsten Datenbanken von Emissionsfaktoren im Bausektor:

• KBOB, SChweiz (Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren) - ÖKOBAUDAT, Deutschland (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen)
• DEFRA, UK (Department for Environment, Food & Rural Affairs)
• DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)

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