Umweltstandards für Unternehmen: ISO, GRI, CDP & Co.

Standards zur Umweltberichterstattung – von ISO bis GRI, CDP und Science-based Targets – und was Unternehmen jetzt wissen müssen.

Umweltstandards für Unternehmen: ISO, GRI, CDP & Co.
Kategorie
Regulierung
Letztes Update
22/4/2025

Umweltberichterstattung: Diese Standards sollten Unternehmen kennen

Wie können Unternehmen ihre Umweltauswirkungen glaubwürdig messen und transparent kommunizieren? Neben dem bekannten Greenhouse Gas Protocol (GHG) gibt es zahlreiche weitere anerkannte Standards zur Umweltberichterstattung. Hier ein Überblick über die wichtigsten internationalen Rahmenwerke – von ISO über GRI bis zu Science-based Targets – wie unterscheiden und ergänzen sich die gängigsten Standards?

ISO

ebst dem Greenhouse Gas Protocol gibt es im Umweltschutz eine Reihe von spezifischen ISO-Standards, die von der «International Organization for Standardization» entwickelt wurden. Die ISO-Richtlinien werden international als Grundlage resp. als Referenz im Umweltmanagement verwendet.

Der Corporate Standard des GHG-Protokolls basiert auf der ISO 14064 als Grundlage der Methodik bei der Erfassung, Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Diese beiden Standards sind prinzipiell ähnlich aufgebaut. Das GHG-Protokoll hat weniger Mindestanforderungen als ISO 14064, bietet dafür aber mehr Informationen, Optionen und Empfehlungen für die individuelle Treibhausgasbilanzierung (z.B. bei der Unsicherheitsbewertung), und geht daher über den ISO-Standard hinaus.

Für die Berechnung von Ökobilanzen (resp. Product Carbon Footprints) sind die ISO-Normen 14040, 14044 und 14067 die grundlegenden Standards. ISO 14040 und ISO 14044 beinhalten die Leitlinien und grundsätzlichen Anforderungen für die Durchführung einer Ökobilanz, und dienen als Leitfaden bei der Durchführung und Interpretation von Ökobilanzen. ISO 14067 beinhaltet spezifischere Richtlinien für die Berechnung und Berichterstattung hinsichtlich des CO2-Fussabdruckes über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes. Die ISO-Standards beinhalten auch Empfehlungen und Anleitungen im Umweltmanagement.

Global Reporting Initiative (GRI)

Die Grundlage in der Umweltberichterstattung vieler grösserer Unternehmen sind die GRI-Standards. Dies sind vom Global Reporting Initiative (GRI) herausgegebene Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG). Die GRI-Standards sind ein umfassender Leitfaden für Unternehmen, um transparent und einheitlich die ESG-Performance zu bestimmen. Das Umweltmanagement ist dabei nur ein Aspekt. Dazu kommen soziale Themen (z.B. Arbeitsbedingungen, Bildung), Produktqualität, oder wirtschaftliche Leistung (Wertschöpfung, Investitionen, Lieferketten etc.). GRI wird auch in den ESRS (European Sustainability Reporting Standards) teilweise integriert – ein Vorteil für Unternehmen, die von der neuen CSRD-Berichtspflicht betroffen sind.

Carbon Disclosure Project (CDP)

Die CDP-Initiative ist ein weiterer Standard ähnlich dem GRI, um die Nachhaltigkeits-Performance von Unternehmen bestimmen zu können, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf die Umwelt. Mit der offenen Berichterstattung zu den Umwelteinflüssen erhalten Kunden, Investoren etc. ein transparentes Bild zu den Umweltauswirkungen und (Klima)-Strategien des Unternehmens. Die Umwelt-Performance wird ausgedrückt mit dem CDP-Score, der auf einem ausführlichen Fragebogen basiert.

Science-based Targets (SBT)

Die Science-based Targets sind Emissionsreduktionsziele für Unternehmen, die darauf ausgelegt sind, die CO2-Emissionen des Unternehmens soweit zu reduzieren, dass die globale Erwärmung auf unter 2 °C beschränkt werden kann (1,5 °C Ziel). Die Science-based Targets basieren auf wissenschaftlichen Modellen und dem Übereinkommen von Paris, wo eine Klimaerwärmung von maximal 2 °C als langfristiges Ziel gesetzt wurde.

PAS

Die PAS-Standards wurden von der unabhängigen British Standards Institution (BSI) entwickelt. Es sind spezifische Normen, die für bestimmte Branchen als Grundlage für den Klimaschutz dienen können. Im Gegensatz zu den ISO-Normen haben die PAS-Standards jedoch keine internationale Gültigkeit. Die Spezifikation PAS 2060 bspw. beinhaltet Anforderungen für Organisationen für den Erhalt eines CO2-Neutralitäts-Zertifikats. Die Spezifikation PAS 2070 hingegen bietet Strategien für Städte hinsichtlich der Senkung von Treibhausgasemissionen und für die Anpassung an den Klimawandel.

VSME: Freiwilliger Standard für Emissionsmessung

Der Voluntary Standard for Measuring Emissions (VSME) ist ein pragmatischer, freiwilliger Standard zur Berechnung von Treibhausgasemissionen, der speziell für kleinere und mittlere Unternehmen entwickelt wurde. Der VSME legt Wert auf einfache Anwendung, Transparenz und Vergleichbarkeit – insbesondere für Unternehmen ohne umfassende ESG-Infrastruktur. Er kann als Einstieg in die systematische CO2-Bilanzierung dienen oder ergänzend zu anderen Standards wie ISO 14064 oder dem GHG Protocol verwendet werden.

Wir von carbon-connect helfen Ihnen gerne weiter – sei es bei der Erstellung einer CO2-Bilanz, der Auswahl geeigneter Berichtsstandards oder der Integration in Ihre Nachhaltigkeitsstrategie.

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