Energiespartipps für Zuhause und im Büro

Energiespartipps für zu Hause und im Büro

Energiespartipps für Zuhause und im Büro
Kategorie
Reduktion
Letztes Update
9/9/2015

Gestern, als wir selbst noch Kinder waren haben die meisten von uns regelmässig zu hören bekommen: „Zieh dir deine Pantoffel an!“

Der gut gemeinte Ratschlag aller Eltern sollte und vor Erkältungen schützen. Geheizt wurde sparsam. Nicht etwa um die Umwelt zu schonen - die Heizmittel von damals hatten mit Umweltverträglichkeit noch weit weniger zu tun als heute und die Verantwortung für die Umwelt war noch gar nicht geboren.

Unseren Eltern und Grosseltern ging es noch darum den Geldbeutel zu entlasten. Aus demselben Grunde brannten niemals unnötig Glühbirnen oder lief der Wasserhahn.

Heute achten wir dank wachsendem Umweltbewusstseins zwar wieder verstärkt auf den sinnvollen Umgang mit Energie. Trotzdem befinden sich in den Haushalten mehr technische Geräte und Energiefresser als jemals zuvor. Schon die Kleinsten kennen den Umgang mit Spielkonsolen und PC. Ein Tag ohne Handy oder digitale Technik erscheint uns undenkbar.

Dabei bedeutet das Einsparen von Energie meistens gar keinen Verzicht, sondern meint lediglich das verantwortungsvolle Nutzen, Abschalten oder Kaufen von Geräten.

Hierzu einige Tipps für ein lebenswertes Morgen:

Licht:

Achten Sie bei der Beleuchtung auf den Einsatz von energiesparender LED-Technik. Selbst die vor Kurzem noch hochgelobte Energiesparlampe hält hier bei Weitem schon nicht mehr mit. In Sachen Effizienz, Stromverbrauch und umweltschonender Entsorgung ist das LED-Licht momentan unschlagbar. Sie ist teurer in der Anschaffung, hat aber auch eine wesentlich längere Lebensdauer.

Eine 3 Watt LED-Birne erreicht mit 250 Lumen in etwa die Leuchtkraft einer herkömmlichen 40 Watt Glühbirne! Dass auch diese Lichtquellen ausgeschaltet werden, wenn man sie nicht benötigt, ist selbstverständlich.

Heizung:

Heizen Sie sinnvoll und angemessen. Überhitze Räume durch offene Fenster zu kühlen ist unverantwortlich in Zeiten des Klimawandels. Eine angemessene Raumtemperatur liegt bei 22 Grad. Es ist nicht nötig, im Winter im T-Shirt durch die Wohnung zu laufen oder am Schreibtisch zu sitzen.

Lüften Sie kurz (etwa 5 bis 10 Minuten je nach Bedarf). Wenn möglich lüften Sie mehrere Räume gleichzeitig.

Decken Sie die Heizkörper nicht ab. In wenig benutzten Räumen wie Toiletten, Büroküchen, Schlafzimmern und Badezimmern reichen Temperaturen von 18 Grad völlig aus. Jedes Grad weniger bringt einen Energiegewinn von ca. 6%. In den Nachtstunden kann die Temperatur um weitere 5 Grad abgesenkt werden.

Um sich die Arbeit zu erleichtern hält der Handel automatische Temperaturregler bereit, die einfach an das Heizsystem angeschlossen werden können.

Dasselbe gilt im umgekehrten Fall für den Gebrauch von Klimaanlagen im Sommer.

Kochen:

Auch für den Einsatz von Küchengeräten gilt: Die Anschaffung moderner Geräte ist stromsparender  und damit umweltverträglicher. Natürlich sollen Sie jetzt nicht alle ihre alten Geräte entsorgen - auch das ist mit einer hohen Belastung für die Umwelt verbunden. Sollte ein Gerät ersetzt werden müssen, achten Sie in Zukunft einfach auf energiesparende Alternativen.

Sachgerechte Entsorgung

Achten Sie beim Wegwerfen von Elektroartikeln und Batterien stets auf die sachgerechte Entsorgung. Hinweise dazu finden Sie in den Benutzeranweisungen.

Befüllen Sie den Wasserkocher stets mit der Menge an Wasser, die sie tatsächlich benötigen. Alle Geräte, die der Erwärmung oder Erhitzung dienen, wie Wasserkocher, Waschmaschinen, Eierkocher, Elektroherd, Föhn, Tauschsieder etc., verbrauchen enorm viel Strom und Energie!

Ersetzen Sie bei nächster Gelegenheit den E-Herd gegen Induktionstechnik oder versuchen Sie es mit Gas.

Zum Warmhalten von Speisen und Kaffee greifen Sie doch einfach mal auf das gute, alte Stöfchen zurück oder die Thermoskanne statt auf die Mikrowelle und die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine.

Auch ein Kühlschrank kann ein grosser Energiefresser sein. Achten Sie auf den Stromverbrauch und das Energielabel. Ein Kühlschrank an einem kühlen Ort aufgestellt erspart dem Gerät unnötige Arbeitsleistung und entlastet Umwelt und Geldbeutel.

Sollten Sie ein Gefriersystem betreiben, achten Sie auf eine gute Auslastung des Innenraumes. Das Gefriergut hilft zusätzlichen Energieaufwand zu vermeiden. Während eines Urlaubs können Kühlschrank und Gefrierschrank geleert und ausgeschaltet werden.

Büro:

Internetflatrates sind eine tolle Sache. Ganz ohne Frage. Auf diesen Service kann und möchte heute wohl niemand mehr verzichten. Die Abrechnung der Nutzung pro Einheit ist im digitalen Zeitalter kaum noch denkbar. Nicht für den Privatgebrauch und in Unternehmen schon gar nicht.

Der Service hat allerdings Schattenseiten:

Mit der Sorglosigkeit, die die nahezu kostenlose Internetnutzung bietet wächst die Nachlässigkeit beim Abschalten der Geräte. Allen Warnungen der Klimaexperten und Aufforderungen Energie zu sparen zum Trotz wird überall dort, wo der Einzelne für die Kosten nicht aufkommen muss, nach wie vor immer mit Energie so unbedacht umgegangen, als gäbe es kein Morgen.

Ein Umdenken tut auch hier Not. In Teamsitzungen oder am Familientisch könnte das Problem angesprochen werden. Praktikable Lösungen sind in der Regel mit wenig Aufwand und etwas gutem Willen schnell in die Tat umzusetzen.

Egal ob Unternehmen oder Privathaushalt: In der Regel haben wir alle heute mehr Geräte am Netz, als wir eigentlich benötigen. Schalten Sie Drucker, Faxgeräte, Kopierer, Notebooks und ähnliches ab, wenn Sie sie nicht benötigen. Ein Netzwerkdrucker zum Beispiel reicht pro Familie und auch in den meisten Kleinunternehmen völlig aus. Überlegen Sie bei der Gelegenheit auch, ob es wirklich noch die vielen Einzelgeräte sein müssen oder ob ein Kombigerät (das im Übrigen weniger Platz benötigt und Kabelsalat verursacht) nicht sinnvoller wäre.

Energieeffiziente Elektrogeräte, achten Sie auf die Energieklasse

Ersetzen Sie veraltete Geräte, wenn möglich durch moderne, energiesparende Technik. Das gilt nicht nur für die LED-Beleuchtung, sondern auch für die Computertechnik.

Drucker, Scanner etc. sind heute schon sehr preisgünstig zu bekommen. Erkundigen Sie sich vor der Anschaffung aber unbedingt, wie teuer die benötigten Druckerpatronen sind. Häufig werden Billiggeräte angeboten, deren Betrieb durch die sehr teuren Patronen aber in keinem Verhältnis zum Kaufpreis mehr steht. Bedenken Sie auch, dass die Befüllung und Entsorgung solcher Patronen sehr umweltbelastend ist.

Moderne Monitore brauchen keine stromfressenden Bildschirmschoner mehr. Aktivieren Sie den Standby-Modus ihrer Monitore, Festplatten oder des gesamten Computers.

Um nicht aufwändig nach dem Arbeiten alle Geräte einzeln ausschalten zu müssen, empfiehlt es sich, an einer schaltbaren Steckdosenleiste die einzelnen Geräte anzuschließen. Mittlerweile sind auch Leisten auf dem Markt, dabei denen sogar die verschiedenen Eingänge einzeln geschaltet werden können.

Waschen/Spülen:

Nutzen Sie zum Waschen oder Spülen die Energiespartasten der Programmauswahl. Kleidung und Geschirr sind selten so schmutzig, dass sie eine Wäsche bei sehr hohen Temperaturen benötigen.

Bei Kleidung ist Kochwäsche nur bei infektiöser Verunreinigung angebracht. Schon bei 60 Grad werden Keime erfolgreich abgetötet.

Verkrustetes Geschirr reinigt man besser mit der Hand. Dann aber bitte in einem Becken oder einer Schüssel und nicht unter fliessendem Wasser.

Nutzen Sie Waschpulver und Spülmittel sparsam. Die neuen Produkte sind so effektiv, dass man mit geringen Mengen auskommt. Richten Sie sich nach den Dosierungsempfehlungen auf den Verpackungen. Umweltverträgliche, alternative Produkte gibt es in grosser Auswahl in Drogerien, Reformhäusern und Naturkostläden. Das gilt auch für alle anderen Haushaltsreiniger. Eine desinfizierende Wirkung erzielt bereits der herkömmliche Essigreiniger. Scharfe Lösungsmittel und Chlor gehören nicht Privathaushalte. Sie sind ungesund und sogar für den Anwender bei Hautkontakt oder Einatmen der Dämpfe schädlich.

Auch wenn es die Werbung uns immer wieder gerne vormacht: Aus einer Toilettenschüssel muss man nicht essen können.

Lebensmittel:

Es erscheint zunächst erstaunlich. Auch mit bewusstem Einkauf unserer Lebensmittel kann eine Menge an Energie eingespart werden. Dabei geht nicht darum weniger zu essen, sondern die CO2-Emissionswerte bei der Herstellung und Verschickung zu bedenken.

Generell gilt: Regional hergestellte Produkte sind schon aufgrund der kürzeren Fahrtwege zu den Vermarktern ökologisch besser aufgestellt als Waren aus Übersee.

Aber auch vor Ort verursacht zum Beispiel die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen zum Teil enorm hohe CO2-Belastungen. Rindfleisch und Käse stehen hier an oberster Stelle.

Man muss nicht gleich Vegetarier oder gar Veganer werden. Wer es aber schafft, öfter mal auf rein pflanzliche Kost zu wechseln, der vermeidet nicht nur Umweltbelastung, sondern tut der eigenen Gesundheit und dem Tierwohl einen grossen Gefallen.

Wasser:

Der Bürger verbraucht pro Kopf sage und schreibe etwa 130 Liter Wasser am Tag!

Diese enorme Menge ist dabei mit wenig Achtsamkeit sehr schnell zu reduzieren. Durch ein Einstellen der Toilettenspülung auf das grosse oder kleine Geschäft und die Wasserspartaste bei Wasch- und Spülmaschine ist schon einiges möglich.

Das Wannenbad ist nur selten wirklich notwendig. Eine kurze Dusche reicht in aller Regel völlig aus. Zum Händewaschen reicht kaltes Wasser aus und für das Giessen der Blumen tut es auch die Regentonne.

Müll:

Vermeiden Sie das Verursachen von Müll so weit es geht. Nehmen sie die gute, alte Einkaufstasche wieder mit und verzichten Sie auf Plastiktüten. Wie sehr diese die Umwelt schädigen, zur Verschmutzung der Weltmeere beitragen und zum qualvollen Tod von Fischen, Meeressäugern und Wasservögeln beitragen, ist hinlänglich bekannt.

Gehen Sie sorgsam mit Papier um. Im Büro können viele Seiten bevor sie ins Altpapier wandern als Notizzettel wiederverwendet werden. An einigen Universitäten wie der Leuphana-Universität in Lüneburg können Studenten bereits aus einseitig benutztem Altpapier gebundene Blöcke und Schreibhefte erwerben. Ein Beispiel, das Schule machen sollte!

Nutzen Sie konsequent Altpapiertonnen und führen Sie recyclebare Verpackungen den entsprechenden Entsorgungsmöglichkeiten zu. Legen Sie sich wenn möglich im eigenen Garten einen kleinen Komposthaufen an.

Ein Grossteil der Rodung von Wäldern wird durch die Herstellung von Toilettenpapier verursacht. In arabischen Ländern wird seit jeher Wasser zur Reinigung nach dem Toilettengang genutzt. Der Gebrauch von Papier gilt als höchst unhygienisch, was er tatsächlich auch ist.

Auch bei uns gibt es mittlerweile Hersteller von Wasserspülsystemen, die preisgünstig und mit wenig Aufwand am Toilettenbecken und dem Spülsystem angebracht werden können. Diese Art der Reinigung funktioniert viel schneller, umweltschonender und hautschonender als das Putzen mit Papier. Können oder wollen sie dennoch nicht darauf verzichten, achten sie auf Produkte, die nicht mit Chlor gebleicht sind.

Haus:

Nicht jeder wohnt in einem Niedrigenergiehaus oder hat die finanziellen Möglichkeiten, seine vier Wände von heute auf morgen effizient zu dämmen und umzurüsten. Diese Investitionen amortisieren sich allerdings bereits in wenigen Jahren.

Niedrigenergiehäuser verfügen ausserdem über eigene Solarzellen und effiziente Wassernutzungssysteme.

Die Dämmung von Wänden und Dach ist von grosser Wichtigkeit für den Wärmeaustausch des Hauses. Altbauten können saniert werden, Neubauten entsprechen in der Regel von vornherein den aktuellen Richtlinien.

Achten Sie beim Einbau oder Austausch der Fenster und Türen auf doppelte oder dreifache Verglasung.

Die Rahmen müssen dicht und zugluftsicher sein. Ein Herunterlassen der Rollläden bei Einbruch der Dunkelheit in der kalten Jahreszeit hilft zusätzlich die Wärme im Haus zu halten.

Nutzen Sie als Mieter und als Immobilienbesitzer die Möglichkeit, sich einen Energieausweis vorlegen oder erstellen zu lassen. Wechseln Sie bei Ihrer Stromversorgung zu einem Anbieter von sogenanntem Ökostrom.

Wer der Umwelt zusätzlich etwas Gutes tun möchte, hat die Möglichkeit die Angebote eines Kompensationsdienstleisters wie zum Beispiel carbon-connect AG zu nutzen.

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