Klimabilanz für Unternehmen berechnen

Klimabilanz berechnen - wie ist das Vorgehen und welche Standards zur Berechnung einer Klimabilanz gibt es? Hier mehr erfahren.

Klimabilanz für Unternehmen berechnen
Kategorie
CO₂-Kompensation/CO₂-Ausgleich
Letztes Update
4/2/2025

Klimabilanz für Unternehmen

Welche Normen zur CO2-Bilanzierung von Unternehmen werden verwendet?

Der weltweit am weitesten verbreitete Standard zur Berechnung von Klimabilanzen (CO2-Bilanz) ist der Corporate Standard des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol). Im deutschsprachigen Raum wird auch die DIN ISO 14064-1 für die Bilanzierung der Emissionen eines Unternehmens genutzt. Die ISO 14064-1 legt nicht nur Richtlinien für die Berechnung der Treibhausgasbilanz fest, sondern definiert auch einheitliche Anforderungen für deren Überprüfung durch eine unabhängige Prüfstelle, die eine Zertifizierung vornimmt. Eine prüfbereite Klimabilanz bedeutet, dass die CO2-Bilanz eines Unternehmens oder einer Organisation so erstellt wurde, dass sie einer externen Prüfung oder Verifizierung standhält.

Welche Prinzipien sind bei einer Klimabilanz zu beachten?

Relevanz: Alle wesentlichen THG-Emissionen Ihres Unternehmens sollten vollständig erfasst und realistisch abgebildet werden. Emissionsquellen innerhalb der Wertschöpfungskette sind hinsichtlich ihrer Bedeutung zu bewerten, um zu entscheiden, ob sie in die Bilanzierung aufgenommen werden.

Vollständigkeit: Sämtliche relevanten Emissionsquellen und Aktivitäten müssen entsprechend der gewählten Berechnungsmethode innerhalb der definierten Systemgrenzen berücksichtigt werden. Falls bestimmte Quellen ausgeschlossen werden, ist dies nachvollziehbar zu begründen und transparent zu dokumentieren.

Konsistenz: Um Vergleiche über verschiedene Berichtszeiträume hinweg zu ermöglichen, müssen einheitliche Methoden angewendet werden. Änderungen in den Berechnungsmethoden oder Abweichungen von bisherigen Ansätzen sind klar zu dokumentieren.

Transparenz: Alle getroffenen Annahmen, Berechnungsmethoden und verwendeten Datenquellen sind verständlich und nachvollziehbar offenzulegen.

Genauigkeit: Die Emissionswerte sollten möglichst präzise berechnet werden, sodass weder eine systematische Über- noch Unterschätzung erfolgt. Ziel ist eine realitätsnahe Darstellung der Treibhausgasemissionen.

Schritt für Schritt zur Klimabilanz: So erfassen Sie Ihre Emissionen richtig

Eine genaue Klimabilanz ist essenziell für Unternehmen, die ihre Emissionen verstehen und reduzieren wollen. Damit die Berechnung fundiert und aussagekräftig ist, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

  1. Emissionsquellen erfassen
    • Zunächst gilt es, die relevanten Emissionsquellen innerhalb Ihres Unternehmens und entlang Ihrer Wertschöpfungskette zu identifizieren. Dabei orientieren Sie sich an den organisatorischen und operativen Systemgrenzen sowie den Scopes nach GHG-Protokoll (Scope 1, 2 und 3).
  2. Die passende Berechnungsmethode wählen

Je nach Datenverfügbarkeit und Genauigkeitsanforderung stehen verschiedene Methoden zur Ermittlung von Emissionen zur Verfügung:

  • Massenbilanz-Verfahren: Hierbei werden Emissionen aus ein- und ausgehenden Stoffströmen berechnet, häufig auf Basis des CO2-Gehalts der eingesetzten Materialien.
  • Emissionsfaktoren nutzen: Die am weitesten verbreitete Methode basiert auf standardisierten Emissionsfaktoren, die den Verbrauch bestimmter Rohstoffe oder Energiearten mit typischen Emissionswerten verknüpfen.
  1. Daten erheben und Emissionsfaktoren bestimmen

Die Qualität Ihrer Klimabilanz hängt massgeblich von den erhobenen Daten ab. Dabei gelten folgende Grundsätze:

  • Scope 1: Direkte Emissionen, z. B. aus der Verbrennung von Erdgas oder Heizöl, werden anhand der verbrauchten Mengen und Emissionsfaktoren berechnet.
  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus Strom-, Wärme- oder Kälteverbrauch werden mit lieferantenspezifischen oder regionalen Emissionsfaktoren bestimmt.
  • Scope 3: Emissionen aus der Wertschöpfungskette basieren auf Aktivitätsdaten wie Transportkilometern oder Materialeinsatz sowie entsprechenden Emissionsfaktoren.

Branchen mit speziellen Anforderungen können sich an sektorale Leitlinien wie jene des GHG-Protokolls oder Branchenverbänden orientieren.

  1. Berechnungswerkzeuge nutzen

Zur Berechnung der Treibhausgasemissionen stehen verschiedene Tools zur Verfügung:

  • Sektorübergreifende Werkzeuge, die in vielen Bereichen anwendbar sind, z. B. für mobile und stationäre Verbrennung oder Kühlmittelverluste.
  • Sektorspezifische Werkzeuge, die für bestimmte Industrien wie Stahl, Zement, Transport oder Öl & Gas entwickelt wurden.

Viele Unternehmen nutzen eine Kombination mehrerer Berechnungsinstrumente, um ein vollständiges Bild ihrer Emissionen zu erhalten.

  1. Zusammenführung der Daten auf Unternehmensebene

Es gibt zwei gängige Ansätze zur Aggregation der Klimabilanz-Daten:

  • Zentralisierte Erfassung: Einzelne Standorte melden ihre Rohdaten (z. B. Brennstoffverbrauch) an die Unternehmenszentrale, wo die Berechnung erfolgt.
  • Dezentrale Berechnung: Standorte berechnen ihre Emissionen eigenständig nach anerkannten Methoden und übermitteln die Ergebnisse. Im Anschluss wird die Klimabilanz konsolidiert.

Umgang mit Unsicherheiten

Wie bei allen Berechnungen gibt es auch in der Klimabilanzierung Unsicherheiten. Wissenschaftliche Studien geben oft Fehlergrenzen an – ein praxisnaher Ansatz für Unternehmen ist die Nutzung möglichst genauer Primärdaten sowie transparenter Annahmen bei Sekundärdaten.

Wie lassen sich die Treibhausgasemissionen einzelner Produkte messen und berechnen (PCF)?

Ein Product Carbon Footprint (PCF) dient dazu, die Treibhausgasemissionen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus zu erfassen und zu bewerten. Dabei werden alle relevanten Phasen der Wertschöpfungskette bzw. Lebenszyklus berücksichtigt – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.

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