Gletscherschmelze und steigende Schneegrenzen
Die mittlerweile katastrophalen Effekte des Klimawandels kennt jeder. Theoretisch! Den akuten Handlungsbedarf erkennen wir leider meist erst dann, wenn diese Auswirkungen uns ganz persönlich betreffen. Die Wintersportindustrie erlebt seit Jahren eine immer kürzere werdende Saison und damit zum Teil hohe finanzielle Einbussen. Während noch vor einer Generation das Skifahren in einer Höhe von etwa 500 m problemlos möglich war, hat sich die Schneegrenze mittlerweile um 300 m nach oben verschoben. Wintersport in noch grösseren Höhen wird schon aufgrund der nicht mehr garantierten Schneesicherheit in Zukunft gar nicht mehr möglich sein.
Laut Prognosen von Klimaphysikern der ETH (Institut für Atmosphäre und Klima) werden zudem die Gletscher in der Schweiz bis zum Ende dieses Jahrhunderts abgeschmolzen sein.
Vom Skifahren wird bereits Jahrzehnte vorher keine Rede mehr sein können. Viele Touristenhochburgen in klassischen Wintersportgebieten haben auf den Klimawandel bereits reagiert und satteln um. Der klassische Wintersport wie Skiabfahrt, Skilanglauf und Snowboarden wird abgelöst durch Tennis, Reiten und Wanderungen. Das Geschäft wird mehr und mehr auch auf die Sommersaison verlegt.
Mit dieser Umstellung hat nicht nur die Schweiz zu kämpfen. Auch die Nachbarländer Deutschland, Österreich und Italien stehen vor den selben Problemen - hier mitunter sogar in noch tiefer gelegenen Regionen. Noch versucht man hier verzweifelt die Pisten künstlich zu beschneien. Auch das wird in absehbarer Zeit aber wegen zu hoher Temperaturen nicht mehr möglich sein. Der künstlich erzeugte Schnee wird dann nicht mehr liegen bleiben.
Reto Knutti, Klimaphysiker und Professor an der ETH und einer der Hauptautoren der Klimastudien des Weltklimarats IPCC gibt zu bedenken, dass sich in unseren Breiten das Klima längst spürbar erwärmt hat. Seit der Industrialisierung ist auch in der Schweiz die Durchschnittstemperatur um etwa 2° angestiegen.
Gemessen am Anstieg der Temperaturen in den letzten Jahrzehnten darf, beziehungsweise muss man davon ausgehen, dass die Schneegrenze sich um weitere 500-700 m anheben wird. Auch die Gletscher sind seit Jahren von dieser Erwärmung betroffen. Erschreckenderweise schmelzen sie nicht langsam und kontinuierlich ab sondern verlieren mittlerweile mehr als 1 Meter Dicke pro Jahr.
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