Klimawandel bedroht globale Wirtschaft

Bis 6 Billionen Schäden!

Klimawandel bedroht globale Wirtschaft
Kategorie
Klimaschutz
Letztes Update
21/1/2020

Der *McKinsey-Report warnt vor jährlichen Umsatzeinbussen durch den Klimawandel von bis zu sechs Billionen Dollar. In der Analyse werden Klima- mit Wirtschaftsprognosen von 105 Ländern verknüpft sowie in neun weiteren regionalen Fallstudien die Auswirkungen von Hitzewellen und Missernten für den globalen Handel untersucht. 132 Seiten stark ist der Bericht, dessen Ergebnisse für die Volkswirtschaften ein wahrhaft düsteres Bild zeichnen.

Hunderte Millionen Menschen, Milliarden Tiere und Pflanzen sind durch den Klimawandel und die davon hervorgerufenen Naturkatastrophen bedroht. Diese Tatsache ist seit Jahren bekannt und in Klimakonferenzen diskutiert worden; viel bewirkt hat sie bisher nicht. Ohne rasches Gegensteuern werden bereits in zehn Jahren etwa 250 Millionen Menschen in sogenannten Risikogebieten leben.

McKinsey warnt zudem vor katastrophalen Entwicklungen auf die globale Ökonomie. Bleibe man weiter untätig, so heisst es, könne der Klimawandel in absehbarer Zeit “Hunderte Millionen Menschenleben, Billionen von Dollar an Wirtschaftskraft sowie das physische und das natürliche Kapital der Welt gefährden“.

Das Kreuz des Südens

Macht man sich bewusst, weshalb eigentlich manche Länder auf dieser Erde wirtschaftlich seit jeher entwickelter, erschlossener, reicher sind als andere, so fällt auf, dass es sich bei Industrieländern nahezu ausschliesslich um solche Länder handelt, die in klimatisch günstigen Gebieten liegen. Keine Dürren, Hitzewellen oder Überflutungen schränken das Leben und die Arbeit ein. Umgekehrt liegen fast alle Schwellen- und Entwicklungsländer in heissen, südlichen Regionen. Arbeiten im Freien war hier schon immer schwierig, während der Sommermonate läuft oft gar nichts mehr. Schulen und Ämter bleiben monatelang geschlossen.

Die Zunahme von Wetterextremen wirkt sich nicht nur auf die Arbeitsleistung aus, sondern ebenso dramatisch auf das Leben und die Gesundheit der Menschen. Die Zahl der Todesfälle durch Hitzewellen wird weiter steigen. In dreissig Jahren werden in Ländern mit langen, heissen Sommern schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen unter gesundheitsgefährdenden Temperaturen zu leiden haben. Auch in Westeuropa haben Hitzschläge, Herzinfarkte und andere durch die Hitze ausgelöste Krankheit vor allem bei alten und schwachen Menschen deutlich zugenommen.

Experte Hauke Engel dazu in der McKinsey-Studie: „Die sozioökonomischen Auswirkungen des Klimawandels werden aller Voraussicht nach nicht linear sein.“ Dies bedeutet: Wenn bestimmte Systemschwellen überschritten werden, sind die künftigen Auswirkungen immer drastischer als die der vorherigen. Die Anzahl der Menschen in Gebieten, die eh schon von extremer Hitze geplagt sind, (wie Nigeria, Pakistan, Bangladesh und Indien) würden sich bis 2050 auf 700 Millionen bis 1,2 Milliarden erhöhen. (bis 2030 könnten es bereits 250 bis 360 Millionen Menschen sein).

Hitze und Trockenperioden auch für Deutschland

Noch zählt die BRD laut der Studie zu den sogenannten „Lower Risk Countries“. Hitze und Dürren werden künftig aber nicht nur den heissen Süden der Erdhalbkugel betreffen, sondern im Zuge der weiteren Erderwärmung mehr und mehr auch die Länder in der gemässigten Zone. Von einer Entwarnung könne also auch für Deutschland keine Rede sein, so Hauke Engel.

Selbst wenn beispielsweise westeuropäische Länder bisher weniger von den klimatischen Auswirkungen des Klimawandels betroffen waren, so müsse insbesondere die Exportnation Deutschland künftig mit einer schlechter funktionierenden Lieferkette durch Stürme und Fluten rechnen. Auch die Missernten im Mittelmeerraum würden sich mittelfristig auf Deutschland auswirken.

Auswirkungen auf die Bau-, Land- und Energiewirtschaft

Was dies global bedeuten könnte, wird in einer Analyse der sozioökonomischen Auswirkungen auf 105 Länder deutlich. Sollte sich in Bezug auf den Umweltschutz nichts ändern, so könnten in drei Jahrzehnten weltweit wirtschaftliche Ausfälle von bis zu zwanzig Prozent zu verzeichnen sein. Derzeit liegen diese Ausfälle bei etwa zehn Prozent. Neben der Lebensmittelproduktion würde vor allem die Bauindustrie und der Bergbau bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit mit Umsatzeinbussen von bis zu sechs Billionen Dollar betroffen sein.

Der Flugverkehr wird ebenso wie der Lieferverkehr auf Strasse, Schiene und zu Wasser mit Ausfällen durch Stürme und Überflutungen zu rechnen haben. Dies betrift den Import und Export von Gütern ebenso wie den Reiseverkehr.

Ferner führt der Klimawandel zu ausbleibendem Tourismus in südlichen Ländern. War es bisher das garantiert schöne Wetter, dass Reisende aus Europa in die Mittelmeerstaaten zog, so wird genau das nun zum Grund, diese Länder nicht mehr zu besuchen. (Europa und Nordamerika werden stattdessen mit einem Zustrom von Klimaflüchtlingen zu rechnen haben.)

Nicht nur die ausbleibenden Einnahmen durch den Tourismus machen diesen Ländern zu schaffen, sondern ebenfalls die wachsenden Ausfälle in der Lebensmittelproduktion. Die Gefahr von Ernteeinbussen steigt weltweit. Abhilfe könnten auf Dauer nur ausreichend grosse Speicher schaffen. Diese dürften mit fünf bis elf Milliarden Dollar zu Buche schlagen.

Die Intensität des Golfstroms, der bisher für einen Wärmeausgleich zwischen Süden und Norden sorgte, nimmt ab. Grund dafür sind auch hier die steigenden Temperaturen. Fische und andere Meerestiere wandern in kühlere, sauerstoffreichere Gewässer ab. Der Anstieg der Meerestemperatur führt einerseits zu einer größeren Ausdehnung der Meeresfläche und damit zu Überflutungen, andererseits zu einer energiegeladenen Atmosphäre über den Meeren, welche dann zu Hurricanes und Zyklonen mit großer Zerstörungskraft führt.

Weltweit leben etwa 800 Millionen Menschen vom Fischfang. Schon heute machen industrielle Fangflotten, die Überfischung sowie die Erwärmung und die Verschmutzung der Gewässer kleinen Fischern das Leben schwer. Bis zum Jahr 2020 könnte ihre Lebensgrundlage vor dem Aus stehen.

Auch die Ostküste der USA wird es hart treffen. Luxusimmobilen auf den Bahamas oder an Floridas Stränden werden an Wert verlieren, da diese der Gefahr durch Extremstürme und Überflutungen unmittelbar ausgesetzt sind.

Indien, ein Land in dem ein grosser Teil der Arbeit unter freiem Himmel stattfindet, wird mit einem Rückgang seiner Wirtschaftsleistung von bis zu 4,5 Prozent zu rechnen haben.

Zwar gibt es auch Regionen, die vom Klimawandel profitieren (Weinanbau ist mittlerweile auch in Schweden möglich. Nördlich gelegene Länder haben höhere Ernten. Die Branche der Klimatechniker boomt.) Allerdings werden diese Vorteile die globalen Nachteile auf die Wirtschaft nicht annähernd ausgleichen können.

Nach mir die Sintflut?

Neu sind die Prognosen der künftigen, dramatischen Auswirkungen des Klimawandels nicht. Erschreckend sind aber die in der McKinsey-Studie veröffentlichten Zahlen. Neu ist hingegen, dass Industrie und Wirtschaft sich nicht mehr nur von der Umsetzung von Klimaschutzzielen in ihrem Wachstum bedroht sehen, sondern zusehends vom Klimawandel selbst.

*Die McKinsey & Company ist eine in 65 Ländern vertretene Unternehmens- und Strategieberatung.

Quelle:

  • Um die Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen des Klimawandels abzuschätzen nutzt die MGI-Studie Klimamodelle von Experten. Für den McKinsey-Bericht wurden großteils vom Woods Hole Research Center erstellte Studien herangezogen. Unabhängige Wissenschaftler des Environmental Change Institute der Universität Oxford haben die Ergebnisse geprüft.
  • https://www.mckinsey.de/news/presse/2020-01-16-mgi-climate-risk

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