CO2-Fussabdruck von Waldrodung
Mehr als die Hälfte der Wälder unseres Planeten befindet sich in nur fünf Ländern: In der Russische Föderation, Brasilien, Kanada, die USA und China. Die weltweite Entwaldung bzw. Abholzung schreitet in alarmierendem Tempo voran. Seit 1990 sind schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren gegangen. Die Hauptgründe für die Entwaldung sind die Schaffung von Landwirtschaftsflächen für Rohstoffe wie Palmöl und Soja. Waldbrände, sowohl natürliche als auch durch den Klimawandel verursachte, sind für über 20 Prozent der Waldverluste verantwortlich. Aber auch die fortschreitende Urbanisierung verdrängt weltweit Wälder. Experten schätzen den globalen jährlichen CO2-Fussabdruck durch Waldverluste auf 8 bis 10 Prozent. Das entspricht etwa dem Dreifachen des gesamten CO2-Fussabdrucks der Luftfahrtindustrie.
Das UN-REDD-Programm bietet technische Unterstützung und Wissen und hilft seinen 65 Partnerländern dabei, ihre Wälder zu schützen, Finanzmittel zu erschliessen und ihre wirtschaftlichen und klimatischen Ziele durch REDD+ zu erreichen. Es ist an der Zeit, unsere Wälder für die aktuellen und zukünftigen Generationen zu schützen, wiederherzustellen und nachhaltig zu bewirtschaften. Weltweit muss die Entwaldung gestoppt werden. Waldschutzprojekte erachten wir daher als äusserst sinnvoll und bevorzugte Projektart von Klimaschutzmassnahmen. Es muss unsere oberste Priorität sein, den bestehenden Waldbestand zu schützen!
Immer mehr Menschen erkennen die Bedeutung des Regenwaldes als globaler CO2-Speicher und nicht nur als regionale Angelegenheit. Im Juni 2023 wurde die EU-Entwaldungsverordnung veröffentlicht, die ab Dezember 2024 in Kraft tritt. Diese verpflichtet Unternehmen dazu, eine entwaldungsfreie Lieferkette sicherzustellen. Unternehmen müssen zusichern, dass bestimmte Produkte und Rohstoffe nicht von Flächen stammen, die nach dem 31. Dezember 2020 von Entwaldung oder Waldschädigung betroffen waren.
Bäume und Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Wälder bieten Lebensraum für mehr als 80 Prozent der biologischen Vielfalt auf der Erde. Die durch menschliche Aktivitäten verursachten CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und Landnutzungsänderungen belaufen sich auf etwa 11 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Etwa 30 Prozent dieser CO2-Emissionen werden vom Land und etwa 20 Prozent von den Ozeanen aufgenommen. Daher ist es dringend notwendig, die Entwaldung in den Tropen zu stoppen und Wiederaufforstungsmassnahmen zu ergreifen. Landwirtschaftliche Flächen dürfen sich keinesfalls auf Kosten des Waldes ausdehnen. Acht Millionen Quadratkilometer aufgeforsteter Wald könnten bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer geschätzten Reduzierung um 0,3 Grad Celsius führen (Quelle: Die Zeit).
Nicht nur im Amazonasgebiet gibt es immer wieder Brände; sie wüten auch in Afrika, Südostasien und Sibirien. Weltweit sind die meisten von Feuer betroffenen Gebiete in Afrika, wo jährlich zwischen 350 und 600 Millionen Hektar Natur- und Kulturland abbrennen. Während sich Graslandschaften in Afrika relativ schnell erholen (in wenigen Monaten bis Jahren), dauert die Erholung von Waldgebieten mehr als hundert Jahre. Satellitenauswertungen der NASA zeigen, dass die meisten Brände in Brasilien auf bereits landwirtschaftlich genutzten und gerodeten Flächen wüten. Dort brennen oft Holzvorräte, die zum Trocknen gestapelt wurden. Diese Brände verschlechtern die CO2-Bilanz erheblich.
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