Vertical Farming
Unser Lebensraum wird kleiner. Wo Menschen zusammenrücken müssen, heisst es in die Höhe zu expandieren statt in der Fläche. Wie es selbst in kleinen Wohnungen möglich ist, eigenes Obst, Gemüse und Kräuter zu ernten, zeigt das Projekt Vertical Farming - zu deutsch: senkrechte Landwirtschaft. Damit sind nicht etwa ein paar Blumentöpfe auf der Fensterbank gemeint, sondern Erträge, die ausreichen um eine Kleinfamilie mit vegetarischer Kost zu versorgen.
Die Technik dazu stammt aus der Weltraumforschung, ist auf kleinstem Raum anwendbar und natürlich frei von allen Schadstoffen. Für den Anbau in den eigenen vier Wänden ist nicht einmal direktes Tageslicht notwendig. Möglich ist dies durch ein Gerät, das auf den ersten Blick wie ein Kühlschrank mit einer Glastür aussieht. Auf mehreren Ebenen gedeiht das Saatgut entweder direkt auf einer Wasser/Nährstofflösung oder mittels Aeroponik-Technologie. Bei beiden Verfahren wird keine Erde benötigt. Das energiesparende LED-Licht zum Wachsen kommt direkt aus dem Schrank. Die Mischung aus rotem und blauem Licht hat eine Wellenlänge, die für die Pflanzen ideal ist um Fotosynthese zu betreiben. Neben dem Licht wird auch die Zufuhr von Luftfeuchtigkeit und Wärme mittels künstlicher Intelligenz reguliert.
Vertical Farming ist zur Zeit noch nicht in der Lage, mit der herkömmlichen Landwirtschaft zu konkurrieren, ist aber auf einem guten Wege dazu. Eingesetzt wird Vertical Farming schon jetzt von Forschern im Weltraum und in der Antarktis. Solche Pflanz-Schränke könnten in Zukunft ein ganz selbstverständlicher Teil von Einbauküchen werden. Momentan gibt es nur Prototypen, die Geräte sind für den flächendeckenden Einsatz in Privathaushalten noch zu teuer.
Was im Kleinen hervorragend funktioniert, ist natürlich auch im grossen Masse denkbar. Deutsche Ingenieure arbeiten an der Konzeption riesiger Hallen, die auf mehreren Ebenen Pflanzenzucht ermöglichen. Auf diese Weise können Nutzpflanzen auf kleiner Grundfläche und ohne Ackerböden angebaut werden. Auch für Getreide und Mais, die sehr grosse Flächen benötigen, könnten diese Hallen auf lange Sicht eine Alternative sein. Da diese Hallen mitten in den Städten entstehen sollen, fallen weite Transportwege zu den Endverbrauchern weg. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln würde sich auf ein Minimum reduzieren.
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