Wieviel CO2-Ausstoss verursacht die weltweite Waldrodung und wie steht es um die Regenwälder im Amazonas und Südamerika.
Das weltweite Waldsterben ist eines der dringenden Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt. Das zeigt sich besonders drastisch im Amazonasgebiet. Laut dem Global Forest Resources Assessment 2020 der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen trugen Entwaldung und Walddegradierung in den Jahren 2015-2020 schätzungsweise etwa 7-17 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen bei.
Der Amazonas Regenwald ist bedroht. Und das nicht erst seit der Klimakrise. Die jahrzehntelange Abholzung von Waldflächen trägt aber ihrerseits nicht unerheblich zum menschengemachten Klimawandel bei. Welche Gefahren die Vernichtung von Wäldern mit sich bringt, welche Bedeutung Bäume auf ein gesundes Klima und saubere Luft haben, ist seit eh und je bekannt. Dennoch: die Rodung schreitet noch immer fast ungebremst voran.
Die Schaffung immer neuer Flächen für Industrie, Land- und Viehwirtschaft lässt den Regenwald zusehends schrumpfen. Zwar stehen weite Gebiete mittlerweile unter Schutz, aber dennoch schreitet die Abholzung voran. Mehr als 90% davon findet illegal statt.
Die Wissenschaft schlägt seit Jahren Alarm. Es ist bekannt, dass der Lebensstil aller Menschen empfindlich betroffen sein wird, wenn diese grüne Lunge des Planeten seine Funktion als Sauerstofflieferant, Regulator der Erdwärme und Kohlendioxidspeicher verliert. Noch immer aber wird der Wirtschaft der Vorrang vor dem Naturschutz und damit letztlich auch dem Menschenschutz gegeben.
Von der Katastrophe für die Biodiversität, die dort lebenden Ureinwohner, Flora und Fauna, ganz zu schweigen. Solange insbesondere aber in Schwellenländern die Ansicht gilt, dass eine Förderung der Wirtschaft auch den Lebensstandard hebt, ist Natur- undUmweltschutz schwer umsetzbar.
Schon heute bekommen die neun Länder, die das Amazonasgebiet bilden, die Auswirkungen des Klimawandels in Lateinamerika empfindlich zu spüren. Zu den Folgen der steigenden Erderwärmung zählen langanhaltende Dürren (wie zuletzt in 2023), extreme Stürme, Überflutungen und Bodenerosion. Letzteres bewirkt sogar, dass menschliche Siedlungen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen verlieren, weil der Grund, auf den ihre Häuser gebaut sind, buchstäblich weggespült wird.
Im Jahr 2022 wurden durch die Folgen schmelzender Gletscher und steigender Meeresspiegel ganze Dörfer durch Erosion weggespült. 2021 ereignete sich eine Flutkatastrophe im Ahrtal, Deutschland, bei der zahlreiche Menschen ihre Häuser, Hab und Gut und sogar ihr Leben verloren. Weltweit häufen sich durch den Klimawandel ausgelöste Katastrophen.
Auf peruanischer Seite ist der Regenwald bereits um 10% geschrumpft, in Kolumbien um 14%, in Ecuador um 16% und in Bolivien um 24%. In Brasilien, das den grössten Teil des Amazonasgebietes umfasst, sind es erschreckende 34% (Informationen: Amazon Watch 2022). Im Jahr 2023 erlitt der Kontinent, begünstigt durch das Wetterphänomen El Nino, eine Dürreperiode bisher nie gekannten Ausmasses.
Die Nahrungsmittelproduktion wurde dadurch vor grosse Probleme gestellt, es kam zu Erosionen und dazu, dass der Amazonas-Fluss sein Fliess-Verhalten änderte. Es fällt längst nicht mehr so viel Niederschlag wie noch in vergangenen Jahrzehnten. Regen, den der Regenwald dringend braucht, um zu überleben, aber auch die Trinkwasserversorgung, die den Menschen dient. Die Temperatur allein im Amazonas Regenwald ist durch den menschlichen Eingriff bereits um über ein Grad Celsius angestiegen.
Viele betroffene Städte haben den Notstand ausgerufen, aber auch im neuen Jahr 2024 wird die Situation nicht besser. Zwar hatte Präsident Lula nach seiner Wiederwahl 2022 ein komplettes Abholzungsverbot bis 2030 ausgesprochen, da aber rund 90% illegal gerodet wird, dürften die Bemühungen schwer fallen.
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