Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse, warum diese wichtig ist, auch für KMUs. DWA einfach und praxisorientiert erklärt.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse (double materiality) wird in der Nachhaltigkeitsberichtserstattung und Unternehmensstrategie verwendet. Sie hilft Unternehmen, sowohl die finanziellen als auch die nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu bewerten. Die doppelte Wesentlichkeit wurde durch die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) hervorgehoben. Das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit leitet dazu an, die Wesentlichkeit von Nachhaltigkeitsaspekten immer aus zwei Perspektiven zu betrachten.
Aussenwesentlichkeit: welche Auswirkungen hat eine Geschäftstätigkeit auf Umwelt und die Gesellschaft?
Innenwesentlichkeit: welche Auswirkungen haben Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) auf die finanzielle und wirtschaftliche Performance eines Unternehmens?
Mit der Inside-Out-Perspektive analysieren Unternehmen, wie ihr unternehmerisches Handeln tatsächliche oder potenzielle positive und negative Auswirkungen („Impacts“) auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen hat. Die Outside-In-Perspektive hingegen fokussiert auf die Chancen und Risiken, die Nachhaltigkeitsthemen für die finanzielle Situation und die langfristige Stabilität des Geschäftsmodells mit sich bringen.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse betrachtet die Relevanz von Themen immer aus zwei Perspektiven:
Viele KMUs denken, dass Nachhaltigkeit ein Thema für Grosskonzerne ist. Aber das ist ein Irrtum! Es gibt gute Gründe, warum auch kleine und mittlere Unternehmen von der doppelten Wesentlichkeitsanalyse profitieren:
Beginnen Sie mit einer Liste möglicher Themen. Überlegen Sie:
Wenn ein Möbelproduzent Holz aus nicht-nachhaltigen Quellen bezieht, kann dies sowohl die Marke schädigen als auch potenzielle Kunden abschrecken. Dieses Thema ist sowohl finanziell als auch gesellschaftlich von hoher Relevanz. Auch der Energieverbrauch in der Produktion hat eine doppelte Auswirkung: Zum einen könnten steigende Strompreise die Kosten erhöhen, zum anderen tragen hohe Emissionen zur Umweltbelastung bei und beeinflussen die gesellschaftliche Verantwortung.
Um solche Herausforderungen zu meistern, sollten die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse gezielt genutzt werden, um die Nachhaltigkeitsstrategie zu verbessern. Zum Beispiel könnte ein Möbelhersteller entscheiden, ausschliesslich nachhaltiges Holz zu verwenden, den Stromverbrauch durch effizientere Maschinen und eigene PV-Anlage zu senken und den CO2-Ausstoss bei vorgelagerten Transporten durch die Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten verringern. Solche Schritte machen ein Unternehmen nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich zukunftsfähiger.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse hilft KMUs, die Nachhaltigkeit mit dem Geschäftserfolg zu verbinden. Sie identifizieren nicht nur Risiken, sondern entdecken auch Chancen, die Wettbewerbsvorteile bieten. Ob Energie eingespart wird, Lieferketten nachhaltiger gestaltet oder eine Marke gestärkt wird – ein nachhaltiges Unternehmen ist langfristig erfolgreicher und robuster.
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